PLM + CLM = Produktivitätssteigerung im Produktlebenszyklus des Maschinenbaus

30. Januar 2024

Dr. Florian Harzenetter ist Senior Director und Global Advisor für Industrie-, Elektronik- und High-Tech-Kunden bei PTC. In dieser Funktion erfasst Florian Harzenetter die spezifischen Bedürfnisse von EHT-Kunden und hilft dabei, ihre Roadmaps und Strategien so auszurichten, dass eine erfolgreiche Einführung von PTC-Technologien gewährleistet ist. Aus dieser Perspektive hilft er auch dabei, die Angebote von PTC auf die Bedürfnisse der Kunden abzustimmen.

Heute fungiert Florian als globaler Experte, der die Stimme des Kunden in den PLM-Produktsegmenten vertritt und Thought Leadership für Electronics & High Tech- sowie Industriekunden entwickelt.

PLM + CLM = Produktivitätssteigerung im Produktlebenszyklus des Maschinenbaus

Dieser Blog wurde gemeinsam mit Holger Senn, Principal | Senior Manager bei Configit, verfasst.

Eine der entscheidenden Herausforderungen im Maschinen- und Anlagenbau ist die Forderung der Märkte nach immer größerer Personalisierung und Konfigurierbarkeit für Produkte und Systeme. Das erfordert von den herstellenden Unternehmen die Beherrschung der daraus resultierenden Produktkomplexität aus der Vielzahl möglicher Produktvarianten.

Diese Produktkomplexität und der erforderliche Aufwand an Fachkräften zur Abstimmung und Synchronisation unternehmensweit verteilter Konfigurationslösungen haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Diese Komplexität wird zusätzlich noch über die Kombinatorik von Mechanik, Elektronik und der steigenden Anzahl an Softwareversionen in den konfigurierbaren Produktfamilien gesteigert.

Fast immer mangelt es an geeigneter Konfigurationstechnologie, die auch in der Lage ist, diese enormen Lösungsräume mit Billionen möglicher Produktvarianten zu berechnen und transparent darzustellen. Außerdem kommt es häufig zu umständlichen Abstimmungsprozessen zwischen Abteilungen, die mit jeweils fragmentierten Daten oder fehlerhaften Dokumenten arbeiten.

Diese Problematik kann zu teilweise erheblichen Verzögerungen in der Markteinführung neuer Produkte, zu Fehleranfälligkeit in der Produktion und dadurch höheren Kosten und Qualitätsproblemen führen.

Genau an dieser Stelle setzen integrierte PLM- und CLM-Systeme als Lösungsszenario an, um die Produktivität in der Entwicklung von Produktvarianten zu steigern und gleichzeitig schnell und effizient auf globale Marktanforderungen oder Wettbewerbssituationen reagieren zu können.

Configuration Lifecycle Management (CLM), im Kern erläutert, ist die Strategie zum bereichsübergreifenden Management von Konfigurationswissen und Regelwerken in einem zentralen konfigurierbaren Produktmodell und die Bereitstellung einer agnostischen Konfigurationsplattform, die alle relevanten Geschäftsfunktionen und -systeme vom Engineering, über den Vertrieb, die Produktion bis zum Service integriert.

PLM und CLM sind vollkommen komplementär und schaffen in ihrer Kombination einen entscheidenden Mehrwert. Konfigurationsregeln werden im Produktentstehungsprozess durch den Konstrukteur erstellt und dann durch einen unternehmensweit durchgängigen Informationsfluss im Unternehmen verteilt und synchron gehalten.

CLM und PLM ermöglichen auf diese Weise ein integriertes Konfigurationsmanagement und verbinden bestehende Datensilos innerhalb des Unternehmens. Die Datenqualität und die Kommunikation zwischen den oft verteilten Teams verbessert sich dadurch, dass die Konfigurationsdaten in einer einzigen Informationsquelle (Single-Source-Of-Truth) zusammengeführt und dort synchron gehalten werden.

Darüber hinaus leistet die Kombination von CLM und PLM einen erheblichen Beitrag zur Versionierung mit umfassender Rückverfolgbarkeit von der Materialbeschaffung über die Produktion, Verbrauch, Wartung und die Außerbetriebnahme nach End-of-Life. Diese Durchgängigkeit erlaubt im Idealfall einen weitgehend automatisierten Durchlauf eines Auftrags von der Vertriebskonfiguration bis in die Fertigung. Die dadurch entstehende Rückverfolgbarkeit ist wichtig für verschiedene, andere Anwendungsfälle, wie z.B. Nachweise zu Zertifizierungen und Normen im Rahmen gesetzlicher Vorschriften, Optimierung der Bestandsverwaltung bis hin zur Förderung von Nachhaltigkeitszielen oder die Steigerung der Effizienz von eventuellen Produktrückrufen.

Was sind die Phasen des Produktlebenszyklus?

PLM + CLM = Produktivitätssteigerung im Produktlebenszyklus des Maschinenbaus

Configuration Lifecycle Management in der digitalen Transformation

CLM verbindet und harmonisiert PLM mit allen nachgelagerten Anwendungen aus dem meist heterogenen IT-Ökosystem eines Maschinenbauunternehmens wie beispielsweise CRM, CPQ und ERP.

Durch das Verbinden des geschlossenen digitalen Kreislaufs, der von all diesen Systemen auf Unternehmensebene definiert wird, maximiert CLM nicht nur die Produktivität des Produktlebenszyklus, sondern auch die der einzelnen Teams im gesamten Unternehmen. CLM ist demnach Kernvoraussetzung für eine umfassende digitale Transformation in der diskreten Fertigung. Hierdurch können wachsende Anforderungen nach mehr Varianten, digitalen Angeboten und Regulatorien adressiert und neue und fortschrittliche Geschäftsmodelle, z.B. Product-as-a-Service, Smart Services und grüne Produkte eingeführt und angeboten werden.

Fallbeispiel: Einsatz von CLM und PLM bei einem globalen Hersteller von Windkraftanlagen

PLM + CLM = Produktivitätssteigerung im Produktlebenszyklus des Maschinenbaus – mit dem Plattformansatz für integriertes Konfigurationsmanagement von PTC und Configit

Ein global operierendes Unternehmen der Energie- und Anlagentechnik hat durch die nahtlose Integration der IT-Anwendungen von PTC Windchill, Configit und SAP über die Jahre umfassende Verbesserungen entlang der Wertschöpfungskette erzielen können.

Neben der Verwaltung der technischen Konfigurationsregeln sowie konfigurierbarer Stücklisten (BOMs) in PTC Windchill verfügt das Unternehmen über eine Schnittstelle zu SAP, um weltweit Kosten- und relevante Lieferantendaten anzureichern. Im Zentrum seiner Architektur befindet sich die kollaborative Konfigurationsumgebung (CLM), in der kommerzielle und regionale Marktregeln mit dem technischen Beziehungswissen kombiniert und harmonisiert werden.

Der geringere Aufwand für die Konfigurationen, die Aktualisierung der technischen Änderungen oder der Vergleich verschiedener Versionen, die Rückverfolgbarkeit der Konfigurationszustände und die Optimierung hinsichtlich Nachhaltigkeit, Lieferzeit, Marge, Kosten oder Verkaufspreis brachten schnelle Erfolge in der Auftragsgewinnung („Hit Rate“) mit 80% Zeitersparnis in der Bearbeitung ein.

Der Sales-Konfigurator berücksichtigt durch diese nahtlose Integration mit der der PLM-CLM-Plattform fehlerfreie und passgenaue Angebote und Angebotsversionen und bietet die Möglichkeit, verschiedene Konfigurationen im gültigen Konfigurationslösungsraum zu vergleichen und für verschiedene Projekte wiederverwenden zu können.

Das Unternehmen steigerte die Effizienz erheblich, da Vertriebskonfigurationen nun in wenigen Minuten erstellt werden können. Die Mitarbeiter können nun deutlich mehr Produktvarianten mit denselben Ressourcen unterstützen, 100% der Stücklisten (BOMs) validieren und die Time-to-Market für die Einführung neuer Produkte deutlich verkürzen. Trotz zunehmender Komplexität in den Jahren wurden die Modellierungs- und Abstimmungsaufwände um 90% reduziert, was in Zeiten von Fachkräftemangel besonders relevant erscheint.

Erfahren Sie mehr über PLM und CLM

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Erfahren Sie im Gespräch mit unseren Experten, wie Sie ein unternehmensweites Konfigurationsmanagement durch Erweiterung von PLM um ein CLM und der Integration mit weiteren IT-Systemen des Unternehmens erfolgreich umzusetzen können.

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PTC DACH Talks Episode 36: Configuration- und Product-Lifecycle-Management

Configit und PTC – Ein Configuration Lifecycle Management (CLM) erschließt Vorteile der Digitalisierung durch Verbindung von PLM zu einem holistischen Produktmodell

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Florian Harzenetter

Dr. Florian Harzenetter ist Senior Director und Global Advisor für Industrie-, Elektronik- und High-Tech-Kunden bei PTC. In dieser Funktion erfasst Florian Harzenetter die spezifischen Bedürfnisse von EHT-Kunden und hilft dabei, ihre Roadmaps und Strategien so auszurichten, dass eine erfolgreiche Einführung von PTC-Technologien gewährleistet ist. Aus dieser Perspektive hilft er auch dabei, die Angebote von PTC auf die Bedürfnisse der Kunden abzustimmen.

Heute fungiert Florian als globaler Experte, der die Stimme des Kunden in den PLM-Produktsegmenten vertritt und Thought Leadership für Electronics & High Tech- sowie Industriekunden entwickelt.

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