Was ist ERP? Warum ist Enterprise Resource Planning so wichtig?
Enterprise Resource Planning (ERP) bezeichnet ein Konzept oder eine Strategie für das Integrieren und Verwalten verschiedener Kernaufgaben in einem Unternehmen. ERP als Konzept umfasst die Methodiken, Prinzipien und Praktiken, mit denen Prozesse optimiert und Daten abteilungsübergreifend (z. B. in den Bereichen Finanzen, Personalwesen und Lieferkette) vereinheitlicht werden. Auf diese Weisen sollen Effizienz und Entscheidungsfindung verbessert werden. ERP ist wichtig, weil es eine Grundlage für betriebliche Effizienz, strategische Ausrichtung und datengesteuerte Entscheidungen im gesamten Unternehmen schafft. ERP ist die allgemeine Unternehmensstrategie für Prozessintegration und Effizienz. Das ERP-System ist die Softwarelösung, mit der Unternehmen die ERP-Praktiken implementieren können.
Die Geschichte von ERP
Das Fundament für ERP wurde in den 1960er-Jahren in Form von einfachen Systemen zur Bestandsverwaltung und Überwachung gelegt. In den 1970er- und 1980er-Jahren wurden Programme zur Materialbedarfsplanung (MRP, Material Requirements Planning) so erweitert, dass sich damit auch Fertigungsprozesse verwalten ließen und somit weitere Geschäftsfunktionen abgedeckt waren. In den 1990er-Jahren wurden Kernprozesse wie Finanzen, Personalwesen und Lieferkette in ein einheitliches System integrierte und die ERP war geboren. Cloud-ERP gewann in den 2000er-Jahren an Popularität, denn es punktete mit Flexibilität und Fernzugriff. Seitdem haben sich ERP-Systeme dank KI und Datenanalysen weiterentwickelt und unterstützen heute auch die Entscheidungsfindung in Echtzeit.
Arten der ERP-Bereitstellung
Eine ERP-Software kann auf unterschiedliche Art und Weise bereitgestellt werden, darunter als lokale Installation, als Cloud-Lösung oder in einer Hybridform. Die gewählte Art der Bereitstellung entscheidet über Kontrolle, Flexibilität und Kosten.
Lokale ERP
Cloud-ERP
Gemischte ERP-Systeme
Zweistufiges ERP-System
Lokale ERP
Cloud-ERP
Bei einer Cloud-ERP wird das System nicht auf den lokalen Servern des Unternehmens, sondern auf der Cloud-Plattform eines Anbieters gehostet. Der Zugriff auf diese Cloud-ERP erfolgt über das Internet, sodass die Arbeit damit überall möglich ist, wo es eine Internetverbindung gibt. Bei der Cloud-ERP kümmert sich der Anbieter um Wartung, Sicherheit und Upgrades des Systems sowie um die Datenspeicherung. Das Unternehmen benötigt also weniger eigene IT-Ressourcen. Für Cloud-ERP wird üblicherweise ein Abonnement-Modell verwendet. Gegenüber einem lokalen ERP-System ist die Lösung flexibler, skalierbar und mit geringeren Vorabkosten behaftet. Das ist vor allem für Unternehmen vorteilhaft, die auf schnelle Bereitstellung, Fernzugriff und Skalierbarkeit in der Wachstumsphase angewiesen sind.
Gemischte ERP-Systeme
Zweistufiges ERP-System
Dieser Ansatz wird häufig von großen Unternehmen mit komplexen Strukturen verwendet, da sie auf diese Weise eine zentrale Kontrolle am Hauptsitz beibehalten und gleichzeitig anpassbare, kostengünstige Lösungen auf der Ebene der Tochtergesellschaften bereitstellen können. Ein zweistufiges ERP-System unterstützt in allen Abteilungen, die nicht auf die volle Funktionalität des Stufe-1-Systems angewiesen sind, eine schnellere Implementierung, eine höhere Flexibilität und niedrigere Kosten. Das ist vor allem für Unternehmen interessant, die über mehrere Geschäftsbereiche mit unterschiedlichen betrieblichen Anforderungen verfügen oder die in neue Märkte expandieren.
Was ist der Unterschied zwischen PLM und ERP?
Produktlebenszyklus-Management (PLM) ermöglicht es, den Lebenszyklus eines Produkts vom ersten Konzept über die Auslegung bis hin zur Entwicklung zu verwalten. Der Fokus liegt dabei auf Produktdaten, Stücklistenmanagement und der Zusammenarbeit aller Akteure, die an Markteinführung, Lieferung und dem anhaltenden Erfolg eines Produkts beteiligt sind – z. B. Entwicklung, Qualitätssicherung, Fertigung und Service. Bei der Enterprise Resource Planning (ERP) geht es um zentrale Unternehmensaufgaben wie Finanzen, Beschaffung, Personalwesen und Lieferkette mit dem Ziel, Ressourcen zu optimieren und alltägliche Abläufe zu rationalisieren. Während PLM die Weiterentwicklung der digitalen Produktdefinition unterstützt, sorgt ERP für effiziente Transaktionen im Rahmen dieser Definition. Gemeinsam bieten PLM und ERP umfassende Transparenz über Produkt- und Geschäftsprozesse hinweg.